[803] Phlēum L. (Lieschgras, Hirtengras), Gattung der Gramineen, ausdauernde oder einjährige Gräser mit meist zylindrischer Scheinähre und einblütigen Ährchen mit zusammengedrückten, am Rücken gekielten und stachelspitzigen bis begrannten oder wehrlosen Hüllspelzen. Zehn Arten in den gemäßigten Zonen. P. pratense L (Wiesenlieschgras, Timothygras, s. Tafel »Gräser I«, Fig. 5), ein ausdauerndes Gras mit 30100 cm hohem Halm und 2,58 cm langer, walzenförmiger, zur Zeit der Blüte durch den Staubbeutel hellvioletter Ähre, wächst auf Wiesen und Wegen in Europa, ward im 18. Jahrh. als Futtergras nach Nordamerika gebracht, kam von dort durch Timothy Hanson nach England, wo man es mit Erfolg kultivierte, und wurde später auch in Deutschland angebaut. Es wächst am besten in lehmigem Sandboden. Man baut es auf Feldern mit Roggenboden oft in Gemenge mit Klee, es gibt im zweiten Jahre den höchsten Ertrag und liefert nur einen, indes sehr reichlichen Schnitt. Gebrauchswert der Samen 74 Proz. P. Boehmeri Wib. (Tristlieschgras) hat niedrigere, dünnere Halme und eine spitz zulaufende Scheinähre. Es wächst auf bergigen Triften, ist als Futtergras unbedeutend. P. arenarium L. (Sandlieschgras) ist einjährig, mit vielen bläulichgrünen Halmen und Blättern und länglicher Scheinähre; es trägt durch zahlreiche Rhizome zur Festlegung des Flugsandes bei.