Quelpart

[515] Quelpart (vom holländ. Quelpaerd, »Flügelroß«, chines. Tsitschou, korean. Tschedschu, japan. Tamura), zu Korea gehörige Insel (s. Karte »Japan und Korea«), 84 km von dessen Südküste, vor der Einfahrt in die Koreastraße aus dem Ostchinesischen Meer, unter 331/2° nördl. Br. und 126° östl. L., von W. nach O. 70 km lang bei 33 km Breite, 1850 qkm groß, mit 134,000 Einw. Das Land steigt von der hafenlosen Felsküste im Mount Auckland (Hallasan), einem von Genthe 1901 zuerst erstiegenen erloschenen Vulkan mit einem von einem kleinen See erfüllten Krater, zu 1950 m Höhe auf, ist besät mit unzähligen erloschenen Kratern und teils mit dichten Wäldern, teils mit wohlangebauten Feldern (Weizen, Gerste, Mais, Rüben) bedeckt. Die Bewohner, im Gegensatz zu den Koreanern schwarz gekleidet, züchten Rindvieh, sehr häßliche Schweine und gesuchte kleine Pferde, betreiben Fischfang, Seiden- und Baumwollweberei und das Flechten vom Bambus- und Strohhüten. Die Hauptstadt Tschedschu (Moggun), auf der Nordküste, Sitz des Statthalters, mit 9 m hoher Mauer und sieben Bastionen nach der Seeseite, hat über 50,000 Einw., Tschöngwi im O. 19,000 und Taidschöng im SW. 16,000 Einw. Q. bildete in alter Zeit das Reich Tamna; 1653 strandete hier der Holländer Hamel, der Q. zuerst beschrieb. Vgl. Genthe, Korea (Berl. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 515.
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