[539] Rabenschlacht, altdeutsches Heldengedicht aus dem 13. Jahrh., ist nur in einer Umarbeitung in 1140 sechszeiligen Strophen bekannt, die von demselben Heinrich dem Vogler herrührt, der das in den gleichen Sagenkreis fallende Gedicht von Dietrichs Flucht bearbeitet hat. Der Inhalt des zum Kreis der gotischen Dietrichssagen gehörigen Gedichts ist hauptsächlich der große Sieg Dietrichs von Bern (Verona) über Ermrich vor Ravenna (Raben). Eine rührende Episode, die auf älterer Grundlage ruht, bildet die Erzählung von dem tragischen Ende der Söhne Etzels. Das Gedicht ist aus der Heidelberger und Wiener Handschrift inv. d. Hagens und Primissers »Heldenbuch in der Ursprache« (Berl. 1825), dann in Hagens »Heldenbuch« (Leipz. 1855) abgedruckt; kritisch herausgegeben von E. Martin im »Deutschen Heldenbuch« (2. Teil, Berl. 1866).