Raseneisenerz

[607] Raseneisenerz (Raseneisenstein), Brauneisenerz, derb in oft porösen, schwammartig durchlöcherten Massen, Knollen und Körnern, teils von dunkelbrauner bis schwarzer Farbe und pechglänzend (Wiesenerz), teils hellbraun bis ockergelb und dann oft erdig und abfärbend (Sumpf-, Morasterz, Seeerz, Quellerz), undurchsichtig, wenig hart, besteht aus Eisenhydroxyd verunreinigt mit Ton, Kieselsäure, Quarzsand (wie im Ortstein), Kalk, organischen Substanzen, Phosphorsäure, Manganhydroxyd etc. R. findet sich in den Niederungen des Flachlandes, auf moorigen Wiesen dicht unter dem Rasen, als ockeriger Schlamm auf dem Grunde mancher Seen in Schweden (Seeerz) etc. in oft weit ausgedehnten, aber nicht sehr mächtigen Lagern und bildet sich noch jetzt beständig. Es kommt vor im östlichen und nördlichen Deutschland (Schlesien, Lausitz, Pommern, Mark Brandenburg, Lüneburg), in Holland, Dänemark, Schweden, Rußland. Man verhüttet es als leicht reduzierbares Eisenerz hauptsächlich auf graues Roheisen, das wegen seiner Dünnflüssigkeit zur Eisengießerei verwendet wird. Über die Bedeutung des Ortsteins für die Landwirtschaft s. Heide.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 607.
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