Reck

[674] Reck, bekanntes Turngerät, bestehend aus einer an beiden Enden in Ständern befestigten Querstange; eingeführt, vielfach verwertet und mit dem im Niederdeutschen für Querstangen verschiedener Art gebräuchlichen Wort benannt vom Turnvater Jahn. Es läßt verschiedenartige Konstruktion zu sowohl in Errichtung der Ständer als in Befestigung der (jetzt meist aus Eisen gefertigten) Stange. Vgl. Kluge und Euler, Die Turngeräte (Berl. 1872), und Lion, Werkzeichnungen zu Turngeräten (3. Aufl., Hof 1883). Es ist in seiner Einfachheit das am vielseitigsten verwendbare Turngerät, weil es bei verschiedenster Höhe der Stange außer Übungen der einfachen und gemischten Stütz- und Hangarten auch die Verbindung von Hang und Stütz untereinander ausgiebig zuläßt und daneben auch zu gemischten, d. h. durch Aufstützen der obern Glieder unterstützten, Sprüngen (als Springreck) dient. Durch Verwendung von zwei Stangen übereinander entsteht das Doppelreck, durch rechtwinklige Kreuzung von zwei Recken das Kreuzreck. Schaukelreck (Trapez) ist eine an Seilen frei hängende Querstange, laufen beide Seile am Aufhängepunkt in eins zusammen, so heißt es Triangel. Die deutsche Militärgymnastik hat für das R. den im Gebrauch weit beschranktern Querbaum eingeführt. Vgl. Turnkunst.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 674.
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