Reizenstein

[776] Reizenstein, Franziska von, unter dem Pseudonym Franz v. Nemmersdorf bekannte Romanschriftstellerin, geb. 19. Sept. 1834 auf Schloß Härdenstein in Schwaben als die Tochter des Oberappellationsgerichtsrats v. Nyß, gest. 4. Juni 1896 in München, beschäftigte sich frühzeitig mit geschichtlichen und anthropologischen Studien, verheiratete sich noch sehr jung (1849) mit dem bayrischen Rittmeister Freiherrn v. R. und wurde bald Witwe. Von ihren Romanen, die sich durch freie, weltmännische Auffassung der Lebensverhältnisse, zum Teil auch durch Sinn für das historisch Bedeutende auszeichnen, nennen wir: »Unter den Ruinen. Roman aus Roms Gegenwart« (Leipz. 1861, 4 Bde.); »Moderne Gesellschaft« (das. 1863, 4 Bde.); »La Stella« (Münch. 1863); »Doge und Papst« (Bresl. 1865, 2 Bde.), mit vorzüglicher Schilderung des Treibens im alten Venedig; »Allein in der Welt« (Berl. 1868, 3 Bde.); »Unter den Waffen« (das. 1869, 3 Bde.); »Ritter unserer Zeit« (Nürnb. 1873, 3 Bde.); »Ein Gentleman« (Jena 1874, 4 Bde.); »Ein Ehestandsdrama« (das. 1876, 4 Bde.); »Gebt Raum!« (Dresd. 1880, 3 Bde.); »Das Rätsel des Lebens«, Roman (Leipz. 1894, 2 Bde.); »Der Kampf der Geschlechter, eine Studie aus dem Leben« (das. 1891) und »Aus gärender Zeit« (Stuttg. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 776.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: