Repnin

[810] Repnin, 1) Nikolai Wasiljewitsch., Fürst, russ. General, geb. 22. März 1734, gest. 24. Mai 1801 in Moskau, diente im Siebenjährigen Krieg, ward dann Gesandter am Hofe Friedrichs II., hierauf in Warschau, nahm 1770 an dem Kriege gegen die Türkei teil und unterzeichnete 21. Juli 1774 den Frieden von Kütschük Kainardschi. Er vermittelte in Teschen 1779 den Frieden zwischen Preußen und Österreich. Im neuen Kriege gegen die Pforte siegte er 1790 am Flusse Saltscha und 1791 jenseit der Donau, worauf er zu Galatz die Präliminarien zu dem Frieden von Jassy (1792) unterzeichnete. Hierauf wurde er Generalgouverneur der Ostseeprovinzen und 1796 Feldmarschall.

2) Nikolai Grigorjewitsch R.-Wolkonski, Fürst, russ. Generalleutnant, geb. 1778, gest. 1845, Sohn des Generals Fürsten Wolkonski, Adoptivsohn des vorigen, seines Großvaters von mütterlicher Seite, nahm 1805 als Oberst der Chevaliergarde am Feldzuge gegen die Franzosen teil, wurde bei Austerlitz gefangen und erst nach dem Tilsiter Frieden befreit. Er war 1809 Gesandter am westfälischen Hof, 1810 in Spanien, kehrte aber 1811 nach Rußland zurück. 1812 führte er ein Reiterregiment unter dem Grafen Wittgenstein und ward nach der Schlacht bei Leipzig Generalgouverneur von Sachsen, bis er Ende 1814 durch das preußische Generalgouvernement ersetzt wurde. Er wohnte dem Wiener Kongreß bei, nahm 1815 an dem Feldzuge gegen Napoleon teil und wurde 1816 zum Gouverneur von Poltawa, 1835 zum Reichsrat ernannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 810.
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