Roßbach [2]

[159] Roßbach, 1) August, Philolog, geb. 26. Aug. 1823 in Schmalkalden, gest. 23. Juli 1898 in Breslau, studierte 1844–48 in Leipzig und Marburg und wurde 1852 Privatdozent in Tübingen, 1854 außerordentlicher Professor daselbst, 1856 ordentlicher Professor in Breslau. Seine Hauptschrift ist die mit Westphal herausgegebene »Metrik der griechischen Dramatiker und Lyriker« (Leipz. 1854–65, 3 Bde.), in deren dritter Auflage (u. d. T.: »Theorie der musischen Künste der Hellenen«, das. 1885–89, 3 Bde.) er besonders die 2. Abteilung des 3. Bandes: »Griechische Metrik mit besonderer Rücksicht auf die Strophengattungen und die übrigen melischen Metren«, bearbeitete; sonst sind zu nennen: »Untersuchungen über die römische Ehe« (Stuttg. 1853), »Römische Hochzeits- und Ehedenkmäler« (Leipz. 1871) und Textausgaben des Catull (das. 1854, 2. Aufl. 1860) und Tibull (das. 1864). Vgl. Otto Roßbach, August R. (Königsb. 1900).

2) Otto, Philolog und Archäolog, Sohn des vorigen, geb. 13. Juli 1858 in Breslau, studierte in Jena, Breslau, Rostock, Berlin, promovierte 1882 in Breslau und wurde 1884 Hilfsarbeiter am Berliner Museum für Völkerkunde (Schliemannsche Altertümer)[159] 1888 Privatdozent in Breslau, 1890 außerordentlicher Professor in Kiel, 1893 auch Direktor des Archäologischen Museums daselbst, 1895 ordentlicher Professor in Königsberg. Er schrieb: »De Senecae recensione et emendatione« (Bresl. 1888), »Griechische Antiken des Archäologischen Museums in Breslau« (das. 1889), eine Biographie seines Vaters August R. (s. oben) und besorgte eine Ausgabe des L. Annäus Florus (Leipz. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 159-160.
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