[34] Rochambeau (spr. -schangbo), 1) Jean Baptiste Donatien de Vimeur, Graf, Marschall von Frankreich, geb. 1. Juli 1725 in Vendôme, gest. 10. Mai 1807, betrat 1742 die militärische Laufbahn, nahm mit Auszeichnung teil an den Feldzügen des Österreichischen Erbfolgekriegs, 1756 an der Expedition gegen Menorca, sodann als Brigadegeneral der Infanterie am Siebenjährigen Kriege. 1780 erhielt er als Generalleutnant den Oberbefehl über das 6000 Mann starke Korps übertragen, das den Nordamerikanern zu Hilfe gesendet ward. Mit Washington vereinigt, zwang er 19. Okt. die 8000 Mann starke englische Armee unter Cornwallis in Yorktown zur Kapitulation. Zurückgekehrt erhielt er 1790 den Marschallstab und den Befehl über die Nordarmee. Da jedoch sein Angriff auf Belgien mißlang, legte er 15. Juni 1792 sein Kommando nieder. Seine »Mémoires« gab de Lancival heraus (Par. 1809, 2 Bde.).
2) Donatien Marie Joseph de Vimeur, Vicomte de, franz. General, Sohn des vorigen, geb. 1750, gest. 18. Okt. 1813, nahm teil an der Expedition nach Nordamerika unter dem Oberbefehl seines Vaters und erhielt im Juli 1792 das Kommando in den französisch-westindischen Kolonien. Nachdem er zweimal vergeblich die Unterwerfung der empörten Neger auf San Domingo versucht hatte, ging er 1802 mit Leclerc zum drittenmal dorthin und übernahm nach dessen Tod im November 1803 den Oberbefehl. Vergebens suchte er durch die unerhörtesten Grausamkeiten die farbige [34] Bevölkerung der Insel zu besiegen; das gelbe Fieber schwächte die französischen Streitkräfte bald so sehr, daß R. sich 30. Nov. dem britischen Admiral ergeben mußte. 1811 ausgewechselt, erhielt er im Feldzug von 1813 den Befehl über eine Division im Korps Lauristons und fiel in der Schlacht bei Leipzig.