Ruchet

[216] Ruchet (spr. rüschä), Marc Emile, schweizer. Bundesrat, geb. 14. Sept. 1853 in St.-Saphorin bei Morges, Kanton Waadt, als Sohn eines Lehrers, studierte die Rechte in Lausanne, wo er 1875 mit einer Dissertation über das literarische und künstlerische Eigentum den Grad eines licenciéen droit erwarb, und vollendete seine Studien in Heidelberg. 1876 trat er in das Advokaturbureau Louis Ruchonnets, das eine förmliche Pflanzschule von Politikern bildete. 1882 wurde er in den Großen Rat des Kantons Waadt und 1887 in den schweizerischen Ständerat gewählt. Im Februar 1894 trat er in den Waadtländer Staatsrat, dessen Präsident er 1898 wurde, und erwarb sich als Erziehungsdirektor um das Bildungswesen der Waadt Verdienste. Am 14. Dez. 1899 wählte ihn die schweizerische Bundesversammlung in den Bundesrat und 1905 zum Bundespräsidenten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 216.
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