[458] Säkularspiele (Ludi saeculares), ein in Rom 249 v. Chr. auf Geheiß der Sibyllinischen Bücher eingerichtetes, alle 100 Jahre zu feierndes Sühnefest, bei dem am Altar der Totengötter Dis und Proserpina auf dem sogen. Tarentum (daher ursprünglich ludi Tarentini genannt), auf dem Marsfeld in drei Nächten mit schwarzen Tieren geopfert wurde. Durch Augustus wurde 17 v. Chr. die Zeit des Säkulum auf 110 Jahre festgesetzt und die Feier selbst aus einer Totenfeier zu dem Eröffnungsfest eines neuen [458] Zeitalters umgestaltet: Zu den drei Nachtopfern, jetzt für die Moiren, Eileithyien und Tellus, traten drei Tagesfeste für Jupiter optimus maximus, Juno Regina und die göttlichen Geschwister Apollon und Diana. Das amtliche Protokoll dieser Feier ist (inschriftlich) erhalten, ebenso das von Horaz gedichtete Festlied (Carmen saeculare). Vgl. Wissowa, Die Säkularfeier des Augustus (Marburg 1894). Eine andre Reihe von Säkularspielen der Kaiserzeit, seit 47 n. Chr. begangen, wurden an die 100jährige Wiederkehr des Gründungstages von Rom geknüpft.