Saarlouis

[351] Saarlouis, Kreisstadt und ehemalige Festung im preuß. Regbez. Trier, an der Saar, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Saarbrücken-Konz und der Kleinbahnen Ensdorf-Wallerfangen und S.-Fraulautern, 175 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, Gymnasium, eine landwirtschaftliche Winterschule, Amtsgericht, Oberförsterei, Fabrikation von Leder, Lederhandel, Schiffahrt und (1905) mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 30 und 2 Abteilungen Feldartillerie Nr. 8) 8313 meist kath. Einwohner. Die Festung ward unter Ludwig XIV. 1681–85 zur Deckung Lothringens angelegt, blieb im Ryswyker Frieden bei Frankreich und ward im Spanischen Erbfolgekrieg 1705 vergeblich belagert. Während der ersten französischen Revolution hieß die Stadt Sarre libre. 1815 kam S. an Preußen; 1889 ward die Festung aufgegeben. S. ist der Geburtsort des Marschalls Ney und des deutschen Admirals Knorr. Vgl. Schmitt, Der Kreis S. unter den Römern und Kelten (Trier 1850); Baltzer, Historische Notizen über die Stadt S. (Trier 1865, 2 Bde.); Niessen, Geschichte des Kreises S. (Bd. 1, Saarl. 1893; Bd. 2: Die Stadt S., 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 351.
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