Saint-Die

[432] Saint-Die (spr. ßäng-djē), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Vogesen, 343 m ü. M., in einem von bewaldeten Bergen umgebenen Tal, an der Meurthe, der Ostbahn und der Lokalbahn Laveline-S. gelegen, hat eine Kathedrale, St.-Déodat (11. bis 18. Jahrh.), die durch einen gotischen Kreuzgang (13. Jahrh.) mit der kleinen romanischen Kirche Notre-Dame verbunden ist, ein Rathaus, schöne Anlagen, Mineralquellen, Marmorbrüche, Fabrikation von Maschinen, Metallwaren, Tuch, Baumwoll- und Seidengeweben, Wirkwaren, Spitzen, Papier und Branntwein, Holzhandel und (1901) 18,544 (als Gemeinde 21,481) Einw. S. ist Sitz eines Bischofs, hat ein großes Seminar, ein Collège, ein Museum, eine Bibliothek von 15,000 Bänden, eine Ackerbau- und eine Gewerbekammer. – Das hier befindliche alte Kloster wurde 1625 in ein Stift und 1777 in ein Bistum umgewandelt. S. ward 1757 durch Brand großenteils zerstört und von Stanislaus Leszczynski wieder aufgebaut. Bei S. und dem Dorfe Ste. – Marguerite siegten 10. Jan. 1814 die Bayern unter Deroy über die Franzosen unter Héritier und Duchesne. S. ist Geburtsort Jules Ferrys, dem hier 1896 ein Denkmal (von Mercié) errichtet wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 432.
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