Saint-Dizier

[432] Saint-Dizier (spr. ßäng-disjë), Stadt im franz. Depart. Obermarne, Arrond. Wassy, an der Marne, die hier schiffbar wird, und am Kanal der obern Marne gelegen, Knotenpunkt der Ostbahn, hat ein Handelsgericht und eine Handelskammer, ein geistliches Kollegium, ein Irrenhaus, einen Hafen, bedeutende Eisenhüttenwerke, Fabrikation von Eisenwaren, Schiffbau, Brettsägen, Holzhandel und (1901) 11,179 (als Gemeinde 14,601) Einw. – 2 km südlich Reste der 1747 aufgehobenen Abtei S. S. hieß im Mittelalter St. Desiderii, weil hier der von den Wandalen erschlagene Bischof Desiderius von Langres begraben worden sein soll, und war als Festung wichtig. 1544 hielt es eine sechswöchige Belagerung. durch Kaiser Karl V. und König Heinrich VIII. von England aus, bis der Gouverneur infolge eines gefälschten Briefes kapitulierte. Die Festungswerke sind jetzt verfallen. 1775 wurde S. durch Brand zerstört. Auf der Straße von S. nach Vitry-le-François fanden 27. Jan. und 26. März 1814 lebhafte Kämpfe statt. Vgl. Didier, Etude historique et statistique sur S. (St.-Dizier 1897.)

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 432.
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