Mercié

[627] Mercié (spr. merßjé), Antonin, franz. Bildhauer, geb. 30. Okt. 1845 in Toulouse, bildete sich in Paris bei Jouffroy und Falguière, erhielt 1868 den großen römischen Preis und studierte in Italien besonders die Meisterwerke der Renaissance, wovon seine ersten Werke, Delila, David (1872) und David vor dem Kampf, Zeugnis ablegten. Seine ersten großen Erfolge errang er 1874 mit der Gruppe Gloria victis, einer Ruhmesgöttin, die einen gefallenen Jüngling aus der Schlacht trägt, und mit dem Genius der Künste, einem Jüngling auf dem Pegasus, dem die Siegesgöttin voranschwebt (an der Seineseite des neuen Louvre). Es folgten das Denkmal Aragos für Perpignan, das des Naturforschers Michelet, die sitzende Figur Thiers' für St.-Germain-en-Laye, die Marmorfigur der Malerei (1890), das Standbild Wilhelm Tells für Lausanne (1892), das Grabmal für Thiers auf dem Père Lachaise (1893), das Denkmal des Malers Meissonier (1895, im Vorgarten der frühern Tuilerien in Paris), die Jungfrau von Orléans, das Denkmal Jules Ferrys in St.-Die (1896), das Denkmal der Verteidigung von Châteaudun durch die Nationalgarden und Franktireurs (1897), Psyche auf dem Felsen (1898), der Volksdichter Vestrepain (1899) und das Denkmal für die Söhne des Gard-Departements (1901). M. ist Mitglied der Akademie und besitzt die Ehrenmedaillen des Salons von 1874 und der Weltausstellung von 1878.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 627.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika