Saint-Lŏ

[441] Saint-Lŏ (spr. ßäng-lō), Hauptstadt des franz. Depart. Manche, auf einer felsigen Anhöhe am rechten Ufer der Vire, Knotenpunkt an der Westbahn, hat eine gotische Kirche, Notre Dame (14.–16. Jahrh.), mit zwei 75 m hohen Türmen, eine Kirche Ste. – Croix (11. Jahrh.) mit romanischem Portal, ein modernes Rathaus, Wollspinnerei, Fabrikation von Tuch, Flanell, Papier, Eisengußwaren, Handel und (1901) 11,380 (als Gemeinde 11,604) Einw. S. ist Sitz des Präfekten, eines Gerichts- und Assisenhofs, eines Handelsgerichts und hat eine Lehrerbildungsanstalt, ein kleines Seminar, ein geistliches Collège, eine Zeichenschule, eine Bibliothek (15,000 Bände), ein Museum, Theater, eine Filiale der Bank von Frankreich, eine Gewerbe kammer und ein Gestüt. S. ist Geburtsort des Publizisten Havin, dem hier ein Denkmal errichtet wurde, des Astronomen Leverrier und des Schriftstellers Feuillet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 441.
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