Schanzzeug

[697] Schanzzeug, Geräte zur Ausführung von Erd- und Holzarbeiten im Kriege. Das S. wird teils getragen, teils auf Fahrzeugen nachgeschafft. Die Infanterie und Jäger führen kurze Spaten, Beile und Beilpicken als tragbares S. sowie lange Spaten, Beile, Äxte und Kreuzhacken auf Fahrzeugen. Die Pioniere tragen S. mit langen Stielen. Die übrigen Waffen sind nach Bedarf mit S. versehen. Bei jeder Pionierkompanie gehört der vierspännige Schanzzeugwagen (60 große Spaten, 30 Kreuzhacken, 20 Äxte) mit dem Feldmineurwagen zur kleinen Bagage. Bei der österreichisch-ungarischen Infanterie hat jede Rotte einen Feldspaten, jeder Schwarm (s. d.) eine Beilpicke, jede Kompanie je zwei Leute als Erdarbeiter, bez. Zimmerleute ausgerüstet, die unter Kommando eines Offiziers die Regimentspionierabteilung bilden. Der russisch-japanische Krieg hat gezeigt, daß bei der großen Bedeutung, die der Feldbefestigung heutzutage zukommt, auch die Ausrüstung mit S. vermehrt und verschiedenartigen Zwecken angepaßt werden muß. So dürften dem Vorgange Japans entsprechend Drahtscheren zum Zerstören der auch im Feldkrieg beliebten Drahthindernisse sowie Sägen allgemein dem bisher üblichen S. beigefügt, vielleicht auch, wie ebenfalls in Japan, S. mit abnehmbaren Stielen erprobt, vielleicht überhaupt jeder Mann mit S. versehen werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 697.
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