Schele von Schelenburg

[728] Schele von Schelenburg, Georg Viktor Friedrich Dietrich, Freiherr, hannov. Staatsmann, geb. 8. Nov. 1771 in Osnabrück, gest. 5. Sept. 1844 in Schelenburg, studierte 1789–92 die Rechte, wurde 1808 westfälischer Gesandter in München und Mitglied des Staatsrats, trat 1817 in den hannoverschen Staatsdienst über, erhielt 1820 das Präsidium des Obersteuer- und Schatzkollegiums und ward Mitglied des neuen Geheimratskollegiums. In der Ersten Kammer Vorfechter der reaktionären Adelspartei, ward S. beim Regierungsantritt des Königs Ernst August 28. Juni 1837 Staats- und Kabinettsminister und hob durch Patent vom 5. Juli das Staatsgrundgesetz von 1833 auf. 1838 ward er in den Freiherrenstand versetzt. – Sein zweiter Sohn, Eduard August Friedrich, Freiherr S., geb. 23. Sept. 1805, gest. 14. Febr. 1875 in Frankfurt a. M., stand im Justizdienst, ward 1841 Kabinettsrat, 1845 Mitglied der Ersten Kammer und nach der Thronbesteigung Georgs V. (22. Okt. 1851) Präsident des Ministeriums, erhielt aber, da er die ritterschaftliche Partei bekämpfte und den Verfassungsbruch widerriet, 21. Nov. 1853 seine Entlassung und war bis Juli 1866 fürstlich Thurn und Taxisscher Generalpostmeister in Frankfurt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 728.
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