Schneller [3]

[927] Schneller, Christian, Dichter und tirol. Sprach- und Altertumsforscher, geb. 5. Nov 1831 zu Holzgau im Lechtal, studierte 1851–55 in Innsbruck und Wien Philologie und Naturgeschichte, war Gymnasialprofessor in Rovereto und Innsbruck und wurde 1869 zum Landesschulinspektor für die Volksschulen Deutschtirols, 1874 für die Mittelschulen in Deutschtirol und Vorarlberg ernannt. S. trat zuerst als talentvoller Poet mit den Gedichtsammlungen: »Aus den Bergen« (Nürnb. 1857), »Jenseit des Brenners« (Innsbr. 1864), den kleinen epischen Dichtungen: »Am Alpsee« (das. 1860) und »Eldorado« (Gera 1871) und dem Trauerspiel »Der Knappe von Schwaz« (Innsbr. 1880) auf. Wissenschaftlich debütierte er mit den »Märchen und Sagen aus Welschtirol« (Innsbr. 1867), an die sich sein Hauptwerk: »Die romanischen Volksmundarten in Südtirol« (Gera 1870, Bd. 1), anschloß. Seitdem folgten: »Streifzüge zur Erklärung tirolischer Ortsnamen« (Innsbr. 1870); »Landeskunde von Tirol« (das. 1872); »Die Volksschule in Tirol vor 100 Jahren« (das. 1874); die vortrefflichen »Skizzen und Kulturbilder aus Tirol« (das. 1877); »Tirolische Namensforschungen. Orts- und Personennamen des Lagertals in Südtirol« (das. 1890); »Beiträge zur Ortsnamenkunde Tirols« (das. 1893–96,3 Hefte); »Tridentinische Urbare aus dem 13. Jahrhundert« (Graz 1897); »Südtirolische Landschaften« (Innsbr. 1899–1900, 2 Bde.); »Innsbrucker Namenbuch« (das. 1905) sowie die Dichtungen: »St. Valentin« (das. 1890), »Der Einsiedler von Fleims« (das. 1895), »Blüten und Garben« (Berl. 1897), »Scherz und Laune« (Innsbr. 1901) und die Erzählungen »Aus alter und neuer Zeit« (das. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 927.
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