[36] Schrempf, Christoph, prot. Theolog, geb. 18. April 1860 in Besigheim (Württemberg), seit 1886 Pfarrer in Leuzendorf, wurde, da er sich gewissenshalber verpflichtet fühlte, nicht mehr auf das apostolische Glaubensbekenntnis zu taufen, 1892 seines Amtes entsetzt, ließ sich in Kannstatt nieder, wo er die Zeitschrift »Die Wahrheit« (Stuttg. 189396) herausgab, wurde 1897 Lehrer der Mathematik am Karlsgymnasium in Stuttgart und 1906 Privatdozent der Philosophie an der Technischen Hochschule daselbst. Außer verschiedenen Broschüren, die sich auf[36] die Frage seiner Entlassung beziehen, schrieb er: »Die christliche Weltanschauung und Kants sittlicher Glaube« (Götting. 1891); »Natürliches Christentum« (Stuttg. 1893); »Menschenloos. Hiob, Ödipus, Jesus, Homo sum« (das. 1900); »Martin Luther aus dem Christlichen ins Menschliche übersetzt« (das. 1901); »Goethes Lebensanschauung in ihrer geschichtlichen Entwickelung« (das. 190507, Bd. 1 u. 2); »Lessing als Philosoph« (das. 1906). S. hat sich auch als Übersetzer Kierkegaards (s. d.) verdient gemacht.