Schultze-Naumburg

[74] Schultze-Naumburg, Paul, Maler und Architekt, geb. 10. Juni 1869 in Naumburg a. S., bildete sich auf der Kunstakademie in Karlsruhe und auf Studienreisen in Italien, Frankreich etc., war bei der Gründung der Münchener und Berliner Sezession beteiligt, wurde Professor an der Kunstschule in Weimar und lebt seit 1901 in Saaleck bei Kösen, wo er eine Künstlerkolonie begründete. Mehr als durch seine Malereien, meist Landschaften, wirkte er durch seine Arbeiten für Innendekoration, am meisten aber durch seine Schriften, in denen er für bürgerliche Schlichtheit und Gediegenheit eintritt und eine gesunde »Heimatkunst« verucht, die den Gegensatz zwischen Schönem und Nützlichem überbrücken, sich dem örtlich Gegebenen angliedern und dem Landschaftsbild anschmiegen soll. Es sind dies: »Häusliche Kunstpflege« (Jena 1900, 7. Aufl. 1906); »Kunst und Kunstpflege« (das. 1901) und »Kulturarbeiten«, von denen bisher 5 Bände erschienen: Hausbau (3. Aufl. 1907), Garten, Dörfer und Kolonien, Städtebau, Kleinbürgerhäuser (Münch. 1902–07). Außerdem schrieb er: »Das Studium und die Ziele der Malerei« (Jena 1896, 3. Aufl. 1905), »Technik der Malerei« (Leipz. 1901); »Die Kultur des weiblichen Körpers als Grundlage der Frauenkleidung« (das. 1902 u. ö.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 74.
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