[107] Schwan, Christian Friedrich, Buchhändler, geb. 12. Dez. 1733 zu Prenzlau in der Ukermark, gest. 29. Juni 1815 in Heidelberg, studierte in Halle und Jena Theologie, ging dann nach St. Petersburg, von da nach Holland, wo er die »Anecdotes russes« (Haag 1764) veröffentlichte, später nach Frankfurt a. M., wo er eine Wochenschrift begründete, und übernahm 1765 die Buchhandlung seines Schwiegervaters Eßlinger in Mannheim. In dieser Stellung suchte er namentlich den Geschmack an der deutschen schönwissenschaftlichen Literatur zu wecken (er war Verleger von Schillers »Fiesco« und »Kabale und Liebe«) und interessierte sich lebhaft für die Gründung und das Gedeihen des Mannheimer deutschen Theaters. Seit 1794 lebte S. nacheinander in Heilbronn, Stuttgart und Heidelberg. Unter seinen Schriften befinden sich zahlreiche aus dem Französischen und Italienischen übersetzte Theaterstücke. Vgl. Minor, Schiller, Bd. 2 (Berl. 1890). Seine Tochter Margarete ist bekannt durch ihr Verhältnis zu Schiller, der während seines zweiten Mannheimer Aufenthalts (im Winter 1784/85) Neigung zu ihr faßte und von Leipzig aus beim Vater, wiewohl vergeblich, um sie anhielt. Vgl. Götz, Geliebte Schatten (Mannh. 1858).
Brockhaus-1911: Schwarzer Schwan · Schwan [2] · Schwan
Meyers-1905: Schwan [3] · Schwan [2] · Schwan [1]
Pierer-1857: Schwan [3] · Schwan [4] · Schwan [1] · Schwan [2]