Sempervīvum

[333] Sempervīvum L. (Hauswurz, Hauslaub, Immergrün), Gattung der Krassulazeen, ausdauernde Kräuter und Halbsträucher, oft ohne Stamm, dickfleischigen, spiralig gestellten Blättern, weißen, gelben oder rötlichen Blüten, oft zahlreich in dichtblütigen, trugdoldigen oder doldigen Rispen und mit vielsamigen Balgfrüchten. Die Blattrosetten treiben aus den Blattachseln kurzgestielte, dicht beblätterte, die Pflanze erhaltende und vermehrende Knospen. Etwa 50 Arten in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas, wenige im Kaukasus, Himalaja und Abessinien, besonders zahlreich auf den Kanaren und Madeira. Z. [333] arboreum L., in Südeuropa, Nordafrika und im Orient, mit fast baumartigem, ästigem Stengel, keilförmigen, gewimperten Blättern, schlaffer Rispe und goldgelben Blüten, wird in Gewächshäusern und Zimmern kultiviert. S. tectorum L. (Dachlauch, Dachwurzel, Donnerkraut, Donnerbart, Jupiterbart), ursprünglich auf Felsen der Alpen und Voralpen Mitteleuropas, auch in Südeuropa wild wachsend, jetzt allenthalben auf Mauern und, weil es angeblich den Blitz abhält, auf Dächern bis weit nach Norden kultiviert und verwildert, hat länglich verkehrt-eiförmige, in eine Stachelspitze endigende, am Rande gewimperte Blätter und rosenrote, außen drüsenhaarige Blüten. Man benutzt die Blätter bei Verbrennungen, Geschwüren, gegen Warzen; ehemals dienten sie auch zu Hexensalbe. S. arachnoideum L. (Spinnwebenhauslaub), s. Tafel »Alpenpflanzen«, Fig. 16, mit Text. Es wird wie mehrere andre Arten in Gärten auf künstlichen Felspartien kultiviert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 333-334.
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