Seres [2]

[368] Seres (türk. Sêröz), Hauptstadt des zu 2/3 christlichen Sandschaks S. im türk. Wilajet Saloniki, unweit der Struma (Strymon) und des von ihr durchflossenen, langen, schmalen Tachynosees am Rand eines weiten, fruchtbaren und wohlbebauten Beckens,[368] eines Senkungsfeldes, an der Eisenbahn Saloniki-Dede-Aghatsch, hat auf steilem Hügel ein Schloß (im Mittelalter Dragota genannt), zahlreiche Moscheen und griechische Kirchen, ein griechisches Gymnasium, Lehrerseminar, höhere Töchterschule, ist ein Zentrum für Baumwollbau und Baumwollindustrie, hat lebhaften Handel (Ausfuhr von Baumwolle, Tabak, Fellen, Kokons; Einfuhr von Zucker, Baumwollengarn und Geweben), jährlich eine große Messe und 30,000 zur größern Hälfte bulgar. Einwohner (7000 Griechen, 4700 Türken, 1900 Juden). S. ist Sitz eines griechischen Patriarchat- und Exarchatbischofs und eines Mutesarrifs. In der Umgegend wird viel Reis, Obst, Tabak, Wein, Baumwolle und Gemüse gebaut. S. ist das alte Siris oder Serrhai, eine Stadt der Siropäonen, die schon zu Xerxes' Zeiten existierte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 368-369.
Lizenz:
Faksimiles:
368 | 369
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika