Sierra Nevāda de Santa Marta

[454] Sierra Nevāda de Santa Marta, isolierte Gebirgsgruppe im Depart. Magdalena der Republik Kolumbien, von ONO. nach WSW. 200 km lang, erhebt sich bis zu 5100 m und trägt in ihrer Hauptkette einen kleinen Gletscher und 11 Schneegipfel. Das sehr schwer zugängliche Gebirge ist erst seit 1886 näher bekannt geworden. Während es gegen N. und namentlich gegen NNW. steil zum Meer abfällt, breiten sich gegen NNO. Flachküsten vor dem Gebirge aus. Durch die Schlucht von Calancala ist die S. von der Sierra de Perija getrennt. Geologisch besteht sie aus Granit und Gneis, über die sich Diabase und Porphyre ergossen und an die sich rote Sandsteine angelagert haben; Porphyrketten ziehen sich südwärts bis zum Rio Cesar. Die S. ist fast überall mit üppiger Vegetation bedeckt, die Baumgrenze liegt indes schon in 2600–2800 m Höhe. Die einheimische Bevölkerung der Arhuacos, Goajiros und Motilones suchte die kolumbische Regierung vergebens in einem Nevada und Motilones genannten Territorium zu vereinigen. Vgl. Sievers, Reise in der S. (Leipz. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 454.
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