[518] Skanderbeg, eigentlich Georg Kastriota, Albanesenheld, geb. kurz nach 1403, gest. 17. Jan. 1468 in Alessio (Ljesch), Sohn Johann Kastriotas von Mat in Albanien und der serbischen Prinzessin Voisava, ward, als der Osmanenemir Murad II. 1423 in Epirus eindrang, mit drei Brüdern als Geisel zu Seraildiensten übergeben. Ausgezeichnet durch Körperbildung und geistige Gaben, wurde er als »Skander« oder Iskenderbeg (Fürst Alexander) zum Muslim erzogen und erhielt schon 1422 ein Sandschak. Als seine Brüder vergiftet und nach seines Vaters Tode (1442) sein Fürstentum eingezogen wurde, verbarg er seine Liebe für Freiheit und Vaterland geschickt. Erst als 1443 die Ungarn siegreich vordrangen, entfloh er mit 300 Albanesen, öffnete sich durch List die Tore der Festung Kroja (Akhissar), trat zum Christentum zurück und erließ an die Albanesen den Ausruf zum Freiheitskampf. S. schlug 1444 an der Spitze einer Streitmacht von 8000 Reitern und 7000 Fußgängern die 40,000 Mann Ali Paschas und siegte noch über drei andre Osmanen. Murad selbst griff ihn im Mai 1449 an der Spitze von 100,000 Mann ohne Erfolg an und ward, als er 1450 Kroja belagerte, von S. zur Aufhebung der Belagerung genötigt. Nach Murads Tode (1451) behauptete sich S. gegen Mohammed II., so daß ihm im Frieden vom Mai 1461 Albanien förmlich überlassen werden mußte. 1464 zum Führer des von Papst Pius II. geplanten Kreuzzuges ausersehen, schlug er zwei Heere des Sultans und diesen selbst. Seinen unmündigen Sohn Johann hatte S. vor seinem Tode dem Schutze der Republik Venedig übergeben. Erst nach der Einnahme von Kroja (15. Juni 1478) und fürchterlicher Verheerung des Landes fügten sich die Albanesen 1479 wieder der Oberhoheit der Pforte. Vgl. Paganel, Geschichte Skanderbegs (Tübing. 1856); Pisko, Skanderbeg, historische Studie (Wien 1895); Cuniberti, L'Albania ed il principe S. (Turin 1898); Pauli im 5. Band von Helmolts »Weltgeschichte« (Leipz. 1905).