Sluter

[547] Sluter, Claus, Hauptmeister der durch kraftvollen Naturalismus ausgezeichneten niederländisch-burgundischen Bildhauerschule, holländischer Abkunft, 1. März 1385 zum erstenmal als Gehilfe des Jean de Marville in Dijon erwähnt, wurde 23. Juli 1389 dessen Nachfolger als »Imagier« Karls des Kühnen und starb wahrscheinlich im Januar 1406 in Dijon. Seine Hauptwerke sind die von Marville begonnenen, nur zum Teil erhaltenen Skulpturen am Portal der ehemaligen Kartause bei Dijon und der gewaltige Mosesbrunnen mit den lebensgroßen Gestalten von sechs Propheten daselbst (s. Tafel »Bildhauerkunst VII«, Fig. 5). Auch das ebenso wie der Mosesbrunnen von seinem Neffen Claus de Werwe vollendete, jetzt im Museum zu Dijon befindliche Grabmal Karls des Kühnen geht vermutlich im wesentlichen auf ihn zurück. Vgl. Kleinclauß, C. S. et la sculpture bourguignonne an XV. siècle (Par. o. J.)

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 547.
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