Sprachrohr

[785] Sprachrohr (Rufrohr, Megaphon), einezuerst von Morland 1670 benutzte Blechröhre von der Form eines abgekürzten Kegels, dessen kleinere Öffnung der Sprechende vor den Mund nimmt, während er die weitere einer entfernt stehenden Person zuwendet. Je größer das S. ist, desto lauter und weiter vernehmbar ist das hineingesprochene Wort. Auf Schiffen bedient man sich meist solcher von 1,25–2 m Länge bei einer Stärke von 5 cm an dem obern und von 15–25 cm an dem untern Ende. Eine starke Mannesstimme soll sich durch ein S. von 5,5–7,5 m Länge auf 5,5 km vernehmlich machen lassen, mit einem 1,5 m langen aber kann man auf eine Entfernung von höchstens 1,5–2 km verstanden werden. Die Theorie des Sprachrohres bearbeitete namentlich Lambert. Überall gleichweite Blei-, Zinkrohre etc. mit Mundstück, die zwei entfernte Räume direkt miteinander verbinden und zur Übermittelung von gesprochenen Worten dienen, nennt man wohl auch Sprachrohre (Kommunikationsrohre). Durch ein 950 m langes Rohr hört man noch leise Geräusche.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 785.
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