Stanislausorden

[850] Stanislausorden, russischer, ursprünglich poln. Verdienstorden, gestiftet vom König Stanislaus II. August Poniatowski 7. Mai 1765 für 100 Ritter, wurde nach der Teilung Polens nicht mehr verliehen; erst König Friedrich August von Sachsen, Herzog von Warschau, verlieh ihn wieder. Kaiser Alexander, als König von Polen, erneuerte ihn 1. Dez. 1815 und teilte ihn in vier Klassen; Kaiser Nikolaus I. verleibte ihn 29. Nov. 1831 den russischen Orden ein und beschränkte ihn 28. Mai 1839 auf drei Klassen (die zweite mit zwei Unterabteilungen mit und ohne Krone). Er kommt im Range nach dem St. Annenorden. Die Dekoration ist ein rot emailliertes achtspitziges Kreuz mit goldenen Kugeln und goldenen Halbkreisen zwischen den Armen. Der weiß emaillierte Mittelschild, von grünem Lorbeer eingefaßt, trägt in Rot die Chiffre S. S. (Sanctus Stanislaus). Der Revers trägt dieselbe Inschrift auf Gold mit weißem Rande. Der achtstrahlige Silberstern trägt die Devise: »Praemiando incitat« (»Durch Belohnung spornt er an«). Für Ausländer wird auch ein Stern zur zweiten Klasse verliehen. Dieser rangiert über dem Annenorden zweiter Klasse. Der Orden wird in der üblichen Weise an dunkelrotem Bande mit doppelter weißer Einfassung getragen und namentlich für wohltätige Handlungen und Erfindungen verliehen, auch kann ein General en chef ihn für glänzende Taten aus eigner Machtvollkommenheit verleihen. Ordenstag ist der 23. April.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 850.
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