Steinschmätzer

[913] Steinschmätzer (Saxicola Bechst.), Gattung der Sperlingsvögel und der Familie der Drosseln (Turdidae), schlanke Vögel mit pfriemenförmigem, auf der Firste kantigem und an der Spitze etwas abgebogenem Schnabel, etwas stumpfen Flügeln, ziemlich kurzem und breitem, gerade abgeschnittenem Schwanz und hohen und dünnen Füßen mit mittellangen Zehen. Der S. (Steinsänger, Steinklemmer, Steinpicker, Steinbeißer, Weißkehlchen, Weißschwanz, S. oenanthe L.), 16 cm lang, 29 cm breit, oberseits hellgrau, an der Brust rostgelblich, auf dem Bürzel, an der Unterseite und an der Stirn weiß, mit weißem Augenstreifen, um die Augen, an den Flügeln und den beiden mittlern Schwanzfedern schwarz; die übrigen Schwanzfedern sind am Grunde weiß, an der Spitze schwarz. Er bewohnt Mittel- und Nordeuropa, die asiatischen Länder gleicher Breite und den hohen Norden Amerikas. Bei uns weilt er von der ersten Hälfte des Aprils bis September und geht im Winter bis Afrika und Indien. Er lebt in steinreichen Gegenden, geht in der Schweiz bis über den Gürtel des Holzwuchses empor, lebt einsam, läuft ungemein schnell, fliegt ausgezeichnet, aber nicht hoch, und macht, auf einem Felsen sitzend, wiederholt Bücklinge. Sein Gesang ist unbedeutend. Er nährt sich von Insekten, nistet in Felsritzen und Baumlöchern und legt im Mai 5–7 bläuliche oder grünlichweiße Eier (s. Tafel »Eier I«, Fig. 56), die das Weibchen allein ausbrütet. In der Gefangenschaft geht er durch seine Wildheit bald zugrunde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 913.
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