Steinweg, Heinrich

[916] Steinweg, Heinrich, Pianofortebauer, geb. 15. Febr. 1797 in Seesen a. Harz, gest. 7. Febr. 1871 in New York, erlernte die Tischlerei und den Orgelbau in Goslar, begann in Braunschweig mit dem Bau von Gitarren und Zithern und ging dann zum Bau von Tafelklavieren, Pianinos und Flügeln über. 1850 übergab er das Braunschweiger Geschäft seinem Sohn Theodor und ging mit vier andern Söhnen nach New York, wo sie sich 1853 selbständig unter der Firma Steinway and Sons etablierten. Das Geschäft nahm schnell einen enormen Aufschwung, nachdem es 1855 auf der New Yorker Industrieausstellung den ersten Preis für seine kreuzsaitigen Pianofortes erhalten. Große Filialen der Firma befinden sich in London und Hamburg. Theodor S. gab 1865 das Braunschweiger Geschäft auf (jetzt: Theodor Steinweg Nachfolger, Helferich, Grotrian u. Komp.) und trat in das New Yorker ein, nachdem seine Brüder Heinrich 11. März 1865 in New York und Kar 131. März 1865 in Braunschweig gestorben waren; er selbst starb 26. März 1889 in Braunschweig; Albert S. war bereits 1876 in New York gestorben; Wilhelm, geb. 1836, starb 30. Nov. 1896 in New York. Von den paten lierten Verbesserungen der Firma seien erwähnt: die Patent-Agraffeneinrichtung (1855); die Patentkonstruktion in Flügeln von kreuzsaitiger Mensur (1859); der vibrierende Resonanzbodensteg mit akustischen Klangpfosten (1869); der Patentringsteg am Resonanzboden (1869); die Doppelmensur (1872); das Patent-Tonhaltungspedal (1874); die neue Metallrahmenkonstruktion (1875) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 916.
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