[67] Storck, Wilhelm, Romanist und Übersetzer, geb. 5. Juli 1829 zu Letmathe in Westfalen, gest. 16. Juli 1905 in Münster. studierte in München, Münster und Bonn, später noch in Berlin klassische Philologie und wurde 1859 außerordentlicher, 1868 ordentlicher Professor der deutschen Sprache und Literatur an der Akademie in Münster, wo er zeitweise auch Sanskrit sowie Provenzalisch, Italien isch, Spanisch und Portugiesisch lehrte. Literarisch hat er sich namentlich als Übersetzer verdienten Ruf erworben. Sein Hauptwerk auf diesem Gebiet ist: »Luis de Camoens' sämtliche Gedichte. Zum erstenmal deutsch« (Paderb. 1880 bis 1885, 6 Bde.), dem sich die kritische Biographie: »Luis de Camoens' Leben« (Münst. 1890; portug. von Carolina M. de Vasconcellos, Lissab. 1894) anschloß. Seine übrigen Veröffentlichungen sind: »Lose Ranken. Ein Büchlein Catullischer Lieder« (Münst. 1867); »Buch der Lieder aus der Minnezeit« (das. 1872); »Hundert altportugiesische Lieder« (Paderb. 1885); »Ausgewählte Sonette von Anthero de Quental« (das. 1887); »Aus Portugal und Brasilien 1250 bis 1890«, Anthologie (Münst. 1892); »Die letzten Dinge. Muspilli und Gedichte verwandten Inhalts« (das. 1905); »Die Psalmen« (das. 1904), »Lieder und Sprüche der Heiligen Schrift« (das. 1905) und »Das Buch Hiob« (das. 1906) in stabreimenden Langzeilen. S. hat auch Ausgaben der Gedichte von L. Ponce de Leon (Münst. 1853), Juan de la Cruz und Teresa de Jesus (das. 1854) besorgt.