[291] Talamanca, Landschaft im SO. der mittelamerikan. Republik Costarica, nimmt den Hang der Kordillere von T. zum Karibischen Meer ein und wird vom Rio Tiliri und Rio Tilorio durchzogen. Die hier wohnenden Indianerstämme der Blanco und Talamanca leben größtenteils von Jagd und Fischfang und wurden im 16. Jahrh. von Missionaren äußerlich zum Christentum bekehrt. Sie wohnten in regelmäßig von Pfahlwerk umschlossenen Dörfern unter Häuptlingen, trugen schön gewebte Baumwollenstoffe und trieben etwas Ackerbau. Ihren Göttern opferten sie an regelmäßig in jedem Monat stattfindenden Festen Kriegsgefangene, die sie von den Nachbarstämmen erbeuteten, mit denen sie daher fortwährend im Kampfe lebten. Das Land lieferte Kakao, Sassaparille, Honig, Wachs und Gold, das man in die Gestalt von Adlern, Eidechsen, Fröschen, Spinnen und andern Tieren in Tonformen goß. Dergleichen Schmucksachen hat man namentlich in der Nähe der Laguna de Chiriqui viel aufgefunden, und dieser Goldreichtum, der jetzt erschöpft ist, hat dem Lande den Namen Costarica (»reiche Küste«) verschafft. Das Land wurde schon früh von den Spaniern besetzt. Als diese aber die Eingebornen in der härtesten Weise auszubeuten begannen, wurde 1610 die Garnison niedergemacht und auch der Rest der Spanier teils getötet, teils vertrieben.