Terekgebiet

[418] Terekgebiet (Terscher Landstrich), Provinz des russ. Generalgouv. Kaukasien (s. Karte »Kaukasien«), am Nordabhang des Kaukasus und am Kaspischen Meer, 72,924 qkm mit (1897) 932,341 Einw. (12 auf 1 qkm), darunter 335,000 Russen (einschließlich die Terekkosaken), 5500 Deutsche, 25,000 Armenier, 80,669 Osseten, 70,000 Tscherkessen, 240,000 Tschetschenzen und Inguschen, 40,000 Kumüken, 8000 Juden. Für die Volksbildung bestehen ein Gymnasium, eine höhere Töchterschule, eine Realschule, 2 Bergschulen, 167 Volksschulen mit 11,589 Schülern. In dem südlichen, größern, gebirgigen Teil erheben sich hohe Gipfel des Kaukasus (Kasbek u. a.), der nördliche, eine nach O. sich senkende Ebene, ist besät mit salzigen Morästen und durchzogen vom Terek und dessen zahlreichen Nebenflüssen, außer denen zu nennen sind im NW. der Oberlauf der Kuma mit dem Podumok, im SO. Aksaj, Aktasch und an der Grenze der Sulak. Der Wald nimmt 597,000 Hektar ein; Mineralquellen gibt es bei Grosnyj und Pjätigorsk. Hauptbeschäftigungen sind Ackerbau (Roggen, Weizen, Gerste, Hirse, Mais, auch Reis, Wein) und in den Steppen Viehzucht (184,080 Pferde, 886,540 Rinder, 1 Mill. Schafe). Silberhaltige Bleierze werden an den Zuflüssen des Ardon gefunden, aus den Seen gewinnt man jährlich 260,000 kg Salz, außerdem 34,6 Mill. Pud Naphtha. Die Gewerbtätigkeit erzeugt namentlich Mehl, Branntwein, Lichte, Seife, Bier; 1894 in 357 gewerblichen Anstalten für 1,6 Mill. Rubel. Dem Verkehr dienen 505 km Eisenbahnen. Sitz der Verwaltung ist Wladikawkas.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 418.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika