Thomas von Celāno

[495] Thomas von Celāno, geistlicher Dichter, geb. zu Celano in den Abruzzen, gest. nach 1255, war einer der ersten Jünger des heil. Franziskus von Assisi, wurde 1221 Kustos der Minoritenkonvente in Worms, Mainz und Köln, 1222 auch stellvertretender Minister der deutschen Ordensprovinz und kehrte 1230 nach Assisi zurück. Er ist Verfasser zweier Biographien des Heiligen (hrsg. von Eduard von Alençon, Rom 1906), wahrscheinlich auch der in viele Sprachen übersetzten (ins Deutsche von Herder, A. W. v. Schlegel, Fichte, Daniel u. a.) und seit Palestrina oft komponierten Sequenz »Dies irae, dies illa« (s. d.). Einige schreiben T. auch die Sequenzen »Fregit victor virtualis« und »Sanctitatis nova signa« zu. Vgl. Lisco, Dies irae, Hymnus auf das Weltgericht (Berl. 1840); Daniel im »Thesaurus hymnologicus« (Halle 1844).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 495.
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