Timolĕon

[557] Timolĕon, Korinthier, geb. um 411 v. Chr., gest. 337, ließ, von unauslöschlichem Haß gegen alle Tyrannei beseelt, 366 seinen Bruder Timophanes, der sich an der Spitze von 1100 Söldnern der Alleinherrschaft bemächtigen wollte, töten, zog sich aber dann in das Privatleben zurück. Auf den Hilferuf der von Tyrannen vergewaltigten Syrakusier 347 mit einem kleinen Heere geworbener Krieger nach Sizilien geschickt, bemächtigte er sich erst der Stadt, 343 auch der Burg von Syrakus, stellte dann die demokratische Verfassung wieder her und leitete die Stadt mit Gerechtigkeit und Uneigennützigkeit. Er zwang auch die mit den vertriebenen Tyrannen verbündeten Karthager durch die Schlacht am Krimissos (340) zur Räumung Siziliens und erneuerte in den übrigen griechischen Städten Siziliens ebenfalls die republikanische Verfassung. Seine Lebensbeschreibung verfaßten Plutarch und Cornelius Nepos. Vgl. Arnoldt, Timoleon (Gumbinnen 1850).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 557.
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