Trochophŏra

[733] Trochophŏra, die Larve der Ringelwürmer und mancher Weichtiere, eine zarte, durchsichtige Larve, die sich durch Wimperkränze bewegt, die den glockenförmigen Körper umgürten (s. Tafel »Entwickelungsgeschichte II«, Fig. 8). Ihr Mund führt in einen geräumigen Darmkanal, der durch den am Hinterende des Körpers gelegenen After ausmündet. Die T. besitzt ein zentrales Nervensystem in der Scheitelplatte, worauf primitive Augen und auch Taster oder ein Wimperschopf am Scheitelpol stehen können. Auch Hörbläschen, ein Paar Urnieren und eine einfache Muskulatur können vorhanden sein. Bei der T. der Mollusken, besonders Muscheln und Schnecken, findet sich auch noch eine paarige oder unpaare Schale am Rücken der Larve. Die Verwandlung in das ausgebildete Tier ist ziemlich verwickelt. Die T. findet sich fast nur im Meer, ganz ausnahmsweise, nämlich als die Larve der Wandermuschel (Dreissensia), im Süßwasser (s. Tafel »Süßwasserfauna II«, Fig. 10). Eine ursprünglichere Larvenform der Würmer, der die Afteröffnung und Urniere fehlen, wird als Protrochula bezeichnet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 733.
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