Trompete [2]

[742] Trompete (ital. Tromba, franz. Trompette, engl. Trumpet), bekanntes Blechblasinstrument, mit den Hörnern und Kornetts eine Familie bildend und der Tonhöhe nach zwischen beiden die Mitte haltend, d. h. T. ist das Oktavinstrument des Horns und Kornett das der T. Die T. ist alt, spielte besonders in der Militärmusik (Feldtrummet) schon im Mittelalter eine Rolle. Das entsprechende Instrument des Altertums war die Tuba, eine gerade Metallröhre; die Kunst, Röhren zu winden, ist jüngern Datums, und selbst noch die Trompeten des 16. Jahrh. weisen keine in sich zurückgehenden, sondern nur Schlangenlinien auf. Die moderne T. unterscheidet sich vom Horn auch durch die Gestalt der Windungen, die beim Horn mehr kreisförmig, bei der T. dagegen gestreckter sind. Die jetzt fast allein noch in den Orchestern anzutreffende Ventiltrompete (vgl. Pistons) steht in F und reicht dem Klange nach chromatisch von H bis a3, allenfalls al, noch leichter zu behandeln, aber minderwertig im Klang ist die Ventiltrompete in hoch B (Umfang e-b3). Der allmählich verschwindenden Naturtrompete, deren Hauptstimmung in D war, wurden durch Einsatzstücke verschiedenartige Stimmungen gegeben (in As, A, B, H, C, Des, D, Es, E, F, Fis, G und hoch As, A und B). Notiert wird für die T. wie für das Horn (transponierend), nur klingt die T. eine Oktave höher als das Horn, d. h. ein c'' für F-Horn geschrieben klingt wie f', für F-T. dagegen wie f''. Die Grenze der T. in der Höhe ist für alle Arten ungefähr dieselbe, nämlich a2-c3. Der Klang der T. ist scharf und durchdringend; im Verein mit andern Blechinstrumenten ist sie glänzend und festlich und berufenes Melodieninstrument. Wagner schrieb stets für drei Trompeten, um vollständige Dreiklänge derselben Klangfarbe geben zu können. Die ziemlich veraltete englische Zugtrompete (s. Tafel »Musikinstrumente III«, Fig. 12) ist eigentlich eine Diskantposaune.[742] Von Schulwerken für T. sind zu empfehlen die »Große Schule für Cornet à pistons und T.« von Kosleck (2 Tle.) und die »Orchesterstudien für T.« von F. Gumbert. Vgl. Eichborn, Die T. in alter und neuer Zeit (Leipz. 1881) und Das alte Clarinblasen auf Trompeten (das. 1894); Pietzsch, Die T. als Orchesterinstrument (Heilbr. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 742-743.
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