Verlat

[83] Verlat (spr. ferlatt), Charles, belg. Maler, geb. 25. Nov. 1824 in Antwerpen, gest. daselbst 24. Okt. 1890, wurde Schüler der dortigen Akademie und de Keysers, bildete sich dann in Paris im Anschluß an Courbet und begründete seinen Ruf durch das Bild Au loup (1861), einen Kampf zwischen Landleuten und einem Wolf darstellend. Neben dem Tierbild kultivierte er später auch die Geschichtsmalerei. Seine Hauptwerke auf diesem Gebiete sind: die Einnahme von Jerusalem durch Gottfried von Bouillon (im Modernen Museum zu Brüssel), die Statue des Herzogs von Alba wird durch die Straßen von Antwerpen geschleift (Museum in Antwerpen), die Hochzeit zu Kana, die durch edle Komposition ausgezeichnete Trauer um den Leichnam Christi und Maria mit den vier Evangelisten (Museum in Antwerpen). Von seinen Tierbildern sind hervorzuheben: Löwenjagd, Schäferhund im Kampfe mit einem Adler (Modernes Museum in Brüssel), Kampf um die Beute, Schafherde mit Hirtenmädchen, Erwartung des Herrn, Affe sich vor dem Spiegel rasierend u. a. 1869 wurde V. als Professor an die Kunstschule in Weimar berufen, wo er Bildnisse der großherzoglichen Familie, Franz Liszts etc. malte, legte aber schon nach wenigen Jahren sein Amt nieder und wurde Professor an der Akademie in Antwerpen. Eine 1875 unternommene mehrjährige Orientreise gab ihm den Stoff zu Bildern aus dem Volksleben in Palästina.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 83.
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