Wetzel

[575] Wetzel, Friedrich Gottlob, Schriftsteller, geb. 14. Sept. 1779 in Bautzen, gest. 29. Juli 1819 in Bamberg, studierte von 1799 ab in Leipzig und Jena Medizin, lebte dann einige Zeit als Privatgelehrter in Dresden, wo er mit G. H. Schubert, Koethe, Kügelgen u. a. verkehrte, und war von 1809 an als Nachfolger Hegels Redakteur des »Fränkischen Merkurs« in Bamberg, den er zu hoher Blüte brachte, dabei aber wegen seiner deutschen Gesinnung öfters in Konflikt mit der bayrischen Regierung geriet. Er schrieb: »Aus dem Kriegs- und Siegesjahre 1813. 40 Lieder« (Leipz. 1815); »Schriftproben«, 2 Bände Gedichte, (Bamb. 1816 u. 1818); zwei Trauerspiele: »Jeanne d'Arc« (Leipz. 1817) und »Hermannfried, letzter König von Thüringen« (Berl. 1818). Seine »Gesammelten Gedichte und Nachlaß« hat Z. Funck (Pseudonym für F. Kunz) Leipzig 1838 herausgegeben. Vgl. Funck, »Aus dem Leben zweier Dichter: E. T. W. Hoffmanns und F. G. Wetzels« (Leipz. 1836), und Koethe in den »Blättern für literarische Unterhaltung« (das. 1837, Nr. 96–99). Neuerdings glaubt Franz SchultzDeutsche Literaturzeitung«, Berl. 1907, Nr. 16, Sp. 993) nachweisen zu können, daß die bisher Schelling zugeschriebene anonyme Schrift »Die Nachtwachen des Bonaventura« in Wahrheit von W. verfaßt sei.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 575.
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