Weule

[576] Weule, Karl, Geograph und Ethnograph, geb. 29. Febr. 1864 in Alt-Wallmoden (Prov. Hannover), studierte in Göttingen, Leipzig und Berlin Geographie und Naturwissenschaften. 1893 in das Berliner königliche Museum für Völkerkunde eingetreten, folgte er 1899 einem Ruf an das Museum für Völkerkunde in Leipzig, an dessen Universität er sich gleichzeitig für Erd- und Völkerkunde habilitierte. Seit 1901 ist er Professor für Völkerkunde und Urgeschichte an der Universität und seit 1907 Direktor des Völkermuseums. 1906 unternahm er eine neunmonatige Forschungsreise nach dem südlichen Deutsch-Ostafrika. Er schrieb neben vielen Einzelabhandlungen: »Beiträge zur Morphologie der Flachküsten« (Weim. 1891); »Die Eidechse als Ornament in Afrika« (Berl. 1896); »Der afrikanische Pfeil« (Leipz. 1899); »Völkerkunde und Urgeschichte im 20. Jahrhundert« (Eisenach 1902); »Geschichte der Erdkenntnis und der geographischen Forschung« (Leipz. 1904). In Helmolts »Weltgeschichte« (Leipz. 1899–1905) stammen von ihm die Abschnitte über die geschichtliche Bedeutung des Stillen, des Indischen und des Atlantischen Ozeans und der Ostsee, ferner die Geschichte Australiens und Ozeaniens.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 576.
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