[803] Wybicki (spr. -bitzki), Josef, poln. Staatsmann, geb. 1747 auf Bendomin bei Danzig, gest. 1822, ward auf der Jesuitenschule in Danzig gebildet und trat bereits 1768 als Landbote auf dem Reichstag gegen den russischen Einfluß auf. Als Flüchtling in Ungarn, schloß er sich der Konföderation von Bar an und kehrte nach der ersten Teilung Polens nach Warschau zurück, wo er Andrzej Zamojski bei dem Entwurf eines neuen Gesetzbuches unterstützte. Im Aufstand unter Kosciuszko 1794 war er an Dombrowskis Seite in Großpolen. Nach der Erstürmung von Praga ging er nach Frankreich, dann zurück nach Preußen und lebte nach Konfiskation seiner Güter in Breslau, bis Napoleon I. nach dem Siege bei Jena Dombrowski und ihn mit der Organisation eines polnischen Heeres und einer polnischen Verwaltung beauftragte. Nach Errichtung des Herzogtums Warschau wurde er zum Senator-Woiwoden ernannt. Kaiser Alexander erhob ihn zum Präsidenten des Warschauer Obertribunals. Graf Raczynski gab seine Memoiren »Pamietniki« (Posen 1840, 3 Bde.) heraus.