Xerophyten

[810] Xerophyten (griech., Dürrpflanzen, Xerophilen, Trockenheit liebende Gewächse), Pflanzen mit ausgesprochenen Schutzeinrichtungen gegen lang andauernde Trockenheit. Letztere bestehen vorzugsweise in Verminderung der verdunstenden Oberfläche, der Blätter und Sprosse, in der reichlichen Ausbildung deckender Organe, wie Haarbildungen u. a., in Mitteln zur Wasseraufnahme und Wasserspeicherung sowie in zahlreichen anatomischen Einrichtungen, die eine Herabsetzung der Transpiration herbeiführen (vgl. Text zur Tafel »Schutzeinrichtungen I« und Artikel »Durchlüftungsgewebe, Speichergewebe«). Die X. treten oft in zwerghaften, mit Dornen versehenen Gestrüpp- oder Polsterformen, als Rosettenpflanzen, Zwiebel- und Knollengewächse oder als Sukkulenten auf. Sie bilden die Vegetation des sandigen Meeresstrandes und der Dünen, der binnenländischen Sandfluren, der Heiden, zahlreicher tropischer und außertropischer Grasländer, wie der Steppen, Prärien, Savannen, der Wüsten und zahlreicher Strauch- und Waldformationen sandiger Böden. Auf nährstoffreichem Felsboden bilden sie die sogen. Felsensteppen (Felsenheiden), in denen an Stelle der Gräser der Sandsteppe Stauden und Holzpflanzen überwiegen. Die Felsenfluren nährstoffarmer Felsböden werden von xerophilen Zwergsträuchern bewohnt, die in der Regel den Boden nur lückenhaft besiedeln.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 810.
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