Zahnfärbung

[839] Zahnfärbung, bei vielen halbzivilisierten oder dem Naturzustande nahen Völkern übliches Verfahren. Die Inselmalaien, deren Zähne sich durch das Betelkauen färben, machen aus der Not eine Tugend. Aber auch die verheirateten Frauen in Japan färben die Zähne, wie diejenigen in Birma, schwarz, die Frauen von Bornu rot. Bei den Bontor auf Luzon verbrennen die verheirateten Frauen harzreiches Holz und färben die Zähne mit dem sich bildenden Ruß. Bei den Negern findet man Z. oft mit Zahnplastik (s. d.) verbunden. Die Betreffenden erklären, sie möchten nicht gleich den Europäern »wie Hunde aussehen«. Damit die Zähne besser die schwarze Farbe annehmen, wird die Schmelzschicht, z. B. auf Sumatra, auf Ceram etc., weggefeilt oder weggeschliffen, manchmal aber bloß an den Seiten, von denen sich dann die helle Vorderseite (Schmelzfront) abhebt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 839.
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