Zeisig

[867] Zeisig (Erlenzeisig, Angelches, Chrysomitris spinus Boie, s. Tafel »Stubenvögel I«, Fig. 8), Sperlingsvögel aus der Gattung Fink, 13 cm lang, 23,5 cm breit, mit langem, feinspitzigem Schnabel und verhältnismäßig langen Flügeln, ist auf dem Oberkopf und an der Kehle schwarz, auf dem Rücken gelbgrün, schwarzgrau gestrichelt, auf den Flügeln schwärzlich, zweimal gebändert, an der Brust gelb, am Bauch weiß. Der Z. findet sich in fast ganz Europa und in Nordasien bis zum Amur, streicht außer der Brutzeit weit umher und verläßt im Winter nur die nördlichsten Länder. In manchen Jahren erscheint er im Winter zu Tausenden in und bei den Dörfern, wo man in andern Jahren kaum einzelne sieht. Er bevorzugt die Nadelwälder bergiger Gegenden, ist hauptsächlich Baumvogel, sehr munter und gewandt, fliegt schnell und leicht, nährt sich von Baumgesäme, jungen Knospen und Blättern und während der Brutzeit von Kerbtieren. Er nistet versteckt auf Nadelhölzern und legt 5 bis 6 bläuliche, gefleckte und geäderte Eier, die das Weibchen in 13 Tagen ausbrütet. Als Stubenvogel ist der Z. sehr beliebt. – Zitronenzeisig (Zitronenfink, C. citrinella L.), 15 cm lang, gelbgrün mit schwärzlich geränderten Schwung- und Steuerfedern, bewohnt als Jahresvogel das höhere Gebirge Südeuropas und der Alpen, auch Südwestdeutschland (Schwarzwald) und scheint nach Norden vorzurücken.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 867.
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