Ziel [2]

[919] Ziel, Ernst, Dichter und Schriftsteller, geb. 5. Mai 1841 in Rostock, studierte, nachdem er eine Zeitlang im kaufmännischen Beruf tätig gewesen war, in seiner Paterstadt, in Bonn, Leipzig und Berlin Geschichte und Literaturgeschichte, erwarb sich 1869 mit der Dissertation »Über die dramatische Exposition« an der Universität Rostock die philosophische Doktorwürde und widmete sich alsdann ausschließlich literarischen Arbeiten. Von 1872–83 in der Redaktion der »Gartenlaube« in Leipzig tätig, seit 1878 als Chefredakteur, lebt er gegenwärtig in Kannstatt. Außer zahlreichen Essays, gesammelt als »Literarische Reliefs. Dichterporträts« (1.–4. Reihe, Leipz. 1885–95), und mehreren Novellen veröffentlichte Z. »Gedichte« (das. 1868, 2. Aufl. 1881); »Ausgewählte Gedichte« (Stuttg. 1901), die von einer geklärten Weltanschauung zeugen und durch Form wie Stimmung einen lebendigen Eindruck hinterlassen, ferner »Moderne Xenien« (das. 1889), die kritischen Essays: »Das Prinzip des Modernen in der heutigen deutschen Dichtung« (Münch. 1895), »Von heute. Gedanken auf der Schwelle des Jahrhunderts« (Leipz. 1899) und gab A. Dulks »Sämtliche Dramen« mit biographischer Einleitung heraus (Stuttg. 1893, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 919.
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