5. Tribus: [217] Pselaphini.

Von den 2 nachfolgenden Tribus durch eine einzige Klaue an den Tr., plattenförmig verlängertes 1. Hlb.-Tergit u. -Sternit, u. sehr lange, dünne KfTs., von den vorhergehenden Gruppen durch die langen, an der Spitze der Trochanteren eingelenkten B. verschieden. K.u. Hsch. sind lang u. schmal, die Fld. nach vorne stark verengt, ohne, selten mit angedeuteten Schultern (Ps. dresdensis) u. die umgeschlagenen S. haben eine vollständige Längslinie, aber keine Schultergrube.


Gattungen:


1'' Endgld. der KfTs. wenig lang, nicht oder wenig länger als der K., zur Spitze allmählich u. schwach verbreitert, oder spindelförmig; der K. auf der US., die MBr. u. Basis des Bauches dicht goldgelb tomentiert; beim Q das 1. Hlb.-Tergit in der Mitte der Basis mit einer gelben, verkürzten Tomentlinie.

2'' Gross, S. des K., dann die HWinkel des Hsch. mit buschigem dichten, goldgelben Haartoment besetzt, Endgld. der KfTs. gerade, zur Spitze wenig stärker, mit abgestumpftem Ende. Die 4 VSchn. wenig gebogen, von der Mitte zur Spitze schwach erweitert

Pselaphoptrus Reitt.1

2' Klein, S. des K.u. die HWinkel dorsalwärts ohne dichtes Haartoment, erstere mit einzelnen Haaren, Endgld. der KfTs. spindelförmig, vor dem Ende am breitesten, an der Basis sehr dünn, am Ende zugespitzt. Die 4 VSchn. nach innen in der Mitte plötzlich gebogen oder fast geknickt, u. von da zur Spitze verbreitert

Faradayus nov. g.2

1' Endgld. der KfTs. sehr lang u. dünn, gebogen; dieses allein länger als der K.

3'' Endgld. der KfTs. an der Spitze keulenförmig verdickt.

4'' Fld. reichlich so lang als an der Spitze breit, Hlb. kürzer, 1. Tergit mässig verlängert, mehr als doppelt so breit als an den S. lang, die S. breit, die folgenden Tergite sehr schmal gerandet u. stark abfallend. K. mit grossen, grob facettierten Augen. Endgld. der KfTs. in der ganzen oder kleineren Apikalhälfte keulenförmig verdickt. Die UPartie des K. vorn leicht verdickt, von der unteren Halspartie nicht auffällig abgesetzt, die letztere überall mit dichtem, gelbweissem Toment besetzt; ebenso die ganze MBr. u. das 1. Bauchsternit in gleicher Weise tomentiert.

5'' Hsch. vor der Basis mit tiefer Querfurche, auch die S. vor den HWinkeln durch eine Längsrinne gekantet, St. ohne Ocellen, die abgesetzen S. des Hlb. aufgebogen. Endgld. der KfTs. nicht gekerbt, fast glatt u. kahl.

15. Pselaphaulax n.g.

5' Hsch. ohne Querfurche vor der Basis, aber manchmal mit 1–3 kleinen Grübchen, die S. auch hinten ungekantet, St. zwischen den Augen mit [217] 2 gelbbraunen Ocellen3, die abgesetzten S. des Hlb. verflacht, nicht aufgebogen. Die gekeulte Spitze der KfTs. fein gekerbt u. behaart.

16. Pselaphus Hrbst.

4' Fld. viel kürzer als an der Spitze breit, Hlb. länger u. breiter, mit den Fld. in einer Flucht verkehrt eiförmig gerundet, 1. Tergit sehr gross, plattenförmig, niemals doppelt so lang als die leicht gerundeten, abgesetzten u. aufgebogenen S.K. mit kleinen Augen, diese aus einigen groben Facetten bestehend. Endgld. der sehr langen u. dünnen KfTs. im letzten Drittel oder Viertel gekeult, die Keule glatt. UPartie des K. sehr stark verdickt4 u. von der langen, schmäleren Halspartie sehr stark im rechten Winkel abgesetzt; die Wangenpartie meist kahl, selten etwas tomentiert; die MBr. oft mit kleinen, hellen Tomentflecken an den S., das 1. Bauchsternit dicht tomentiert

Pselaphostomus n. gen.5

3' Endgld. der KfTs. hinter der Mitte spindelförmig verdickt, zum Ende wieder stark u. lang zugespitzt, sonst mit Pselaphostomus nahe verwandt.

Dicentrius Reitt.6

Fußnoten

1 Hierher eine Art vom Araxes u. aus Turkestan.


2 Hierher Pselaphoptrus Banghaasi Reitt. aus Turkestan v. Lomnickii Reitt aus Galizien.


3 Von der S. kann man eine ziemlich scharfe Abgrenzung derselben wahrnehmen, weshalb ich geneigt bin, sie für Ocellen zu halten.


4 Von der S. zu betrachten.


5 Hierher die Mehrzahl der europäischen Pselaphus-Arten (Typus Stussineri Reitt.); ebenso gehört hierher Reitteri Fiori (1894), den ich wegen Reitteri Raffr. (1892) in P. Fiorii m. umtaufe.


6 Hierher eine Art aus Südungarn.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909.
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