[142] Adöptianer, im 8. Jahrh. die Anhänger des Elipandus, Erzbischofs von Toledo, u. Felix, Bischofs von Urgel in Spanien, die gegen Meletius behaupteten, Christus sei zwar nach seiner göttlichen Natur wahrhaftig Gottes eigener Sohn u. von Natur vom Vater gezeugt, aber nach seiner Menschheit sei er nur ein angenommener Sohn (Filius adoptivus) Gottes u. als solcher werde er nur dem Namen nach Gott genannt. Der Adoptianische Streit ging von Spanien aus; hier bestritt u. beschuldigte man die A. des Nestorianismus, weil sie 2 Söhne Gottes in Christus unterscheiden wollten; als der Glaube der A. aber in Frankreich vordrang, mischte sich Karl der Große in die Sache. Felix mußte in Regensburg (792), dann in Rom widerrufen, u. auf der Synode zu Frankfurt (794) wurden die A. verworfen, mehrere Streitschriften, bes. von Alcuin (contra Felicem), Paulinus von Aquileja, Agobardus (adversus dogma Felicis), Beatus u. Etherius (adv. Elipandum) u. A., erschienen gegen Felix u. Elipandus. Auf einer Synode in Aachen (799) bewog Alcuin den Felix zum Nachgeben; Elipandus aber blieb bei seiner Meinung. Mit dem Tode der Häupter kam der Adoptianismus in Vergessenheit, doch werden im Mittelalter dem Folmar (1160) adoptianistische Meinungen Schuld gegeben. Duns Scotus u. Durandus a S. Porciano (1300), lassen den Ausdruck Filius adoptivus in gewissem Sinne gelten. In der kathol. Kirche vertheidigte der Jesuit Gabriel Vasquez, unter den Protestanten G. Calixt die A. Vgl. Walch, Historia Adoptianorum, Gött. 1755.