Ammoniăke

[422] Ammoniăke (Ammonĭa, Oasedes Amun, a. Geogr.), Oase im Innern von Marmarike in Afrika. Hier war ein Priesterstaat mit der Stadt Ammon u. dem Ammonstempel (s. Amun), mit Orakel. Ringsum waren Häuser, in der Mitte eine Festung mit 3facher Mauer; im Innern war der Palast der alten Könige; in der 2. die Wohnungen der königl. Weiber, Kinder u. Anverwandten; hier war der Sitz des Orakels; in dem äußersten Raume die Leibwache des Königs. Das Bild des Gottes war aus Smaragden u. aus anderen Edelsteinen zusammengesetzt. In der Nähe Hain mit dem heiligen Sonnenbrunnen, dessen Wasser Mittags kalt, Mitternachts heiß, Morgens u. Abends lau war. Auch war dort ein großes Salzlager, welches schönes Salz lieferte u. wovon das Ammoniak genannt worden sein soll. Alexander der Große besuchte dieses Orakel, s. Alexanders Zug nach Persien. Zu Strabos Zeiten war das Orakel wenig geachtet u. unter Theodosius vergessen. Belzoni will in den Ruinen von El Kassar den Sonnenbrunnen u. die Stätte des Tempels wieder aufgefunden haben; Andere halten es für die Oase Siwah. Minutoli, Reise zu dem Tempel des Ammon, Berl. 1824.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 422.
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