Anīmebaum

[512] Anīmebaum (Hymenaea Courbaril L.), aus der Familie der Papilionaceae-Caesalpinieae, ein hoher Baum in SAmerika, mit starkem Stamm u. weitem Wipfel; das hellbraune, dichte, in Wasser zu Boden sinkende Holz eignet sich gut zu Tischlerarbeiten; das um die Samen befindliche Mehl wird von den Brasilianern roh gegessen, bisweilen zu Brot verbacken; die Blätter dienen gegen Würmer; besonders bekannt ist das Anīme (Animeharz, Animegummi, Gumumi anime), welches freiwillig aus Einschnitten ausfließt. Das beste besteht aus weißgelblichen, reinen, rundlichen, mit seinem Mehle bestreuten, im Bruche glänzenden, trocknen, doch fettartig anzufühlenden, leicht zerbrechlichen, auf Kohlen angenehm riechenden, ganz verbrennlichen, fast geschmacklosen, in Weingeist leicht, in[512] fetten u. ätherischen Ölen langsamer, in Wasser nicht auflöslichen Stücken. Es kommt noch eine braune Sorte A. im Handel vor, u. gibt überdies ein seltenes orientalisches u. ein äthiopisches A.; wahrscheinlich rühren diese von anderen Bäumen her. In SAmerika braucht man es gegen Koliken, Katarrhe, Asthma, in Räucherungen gegen Rheumatismen, in Europa zu Pflastern, Räucherungen, gegen Rheumatismen u. Lähmungen, zu Räucherpulvern, Firnissen u. zu rothem Siegellack.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 512-513.
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